Besuch der Bamberger Kurzfilmtage

Das P-Seminar Kurzfilmtag stattete den Bamberger Kurzfilmtagen einen Besuch ab.

Wir, das P-Seminar Latein, haben vor, im nächsten Schuljahr einen Kurzfilmtag auf die Beine zu stellen, an dem wir unsere auf Grundlage lateinischer Gedichte selbstgedrehten Kurzfilme präsentieren wollen. Doch zuvor lernen wir von unserer Seminarleiterin Frau Geus das Filmgenre und das Produzieren von Filmen kennen. Im Laufe des ersten Halbjahres fragten wir uns deshalb oft, wie ein perfekter Kurzfilm eigentlich aussehen sollte.

Nach einer Antwort auf diese Frage suchten wir auch bei einem Besuch der Bamberger Kurzfilmtage am Dienstag, den 28. Januar 2020. Gemeinsam mit Frau Geus und Herrn Roth fuhren wir nach der Schule mit dem Zug in die altehrwürdige Stadt Bamberg. 30 Jahre schon gibt es dieses Festival für Filminteressierte, das sich von einer fixen Idee zu einem wichtigen jährlichen Event entwickelte: Wo eigentlich nur Filme von Studenten gezeigt werden sollten, hoffen nun Filmproduzenten aus ganz Europa auf die Präsentation ihres Kurzfilms. An unterschiedlichen Veranstaltungsorten werden Filme eine ganze Woche lang dem Publikum vorgeführt – und kritisch beurteilt. Sogar eine Preisverleihung für die besten Kurzfilme gibt es.
Wir starteten unseren Nachmittag mit dem Besuch einer Vernissage in der Stadtbücherei. Unter dem Motto „Grenzenlos“ wurden uns drei Kurzfilme gezeigt, die vom Überwinden von Grenzen erzählten. Ein ausgezeichnetes Klarinettenquartett begleitete die Veranstaltung. Auch für Verpflegung und ein Glas Orangensaft zum Anstoßen war gesorgt.
In den über 650 Jahre alten Haas-Sälen schauten wir uns darauf 90 Minuten lang Kurzfilme berühmter Regisseure, unter anderem von Detlev Buck, an. Bei dem Motto „Jeder fängt mal kurz an“ denkt man vielleicht im ersten Moment an die frühen und vielleicht holprigen Anfänge der Regisseure, jedoch entpuppten sich manche Filme als wahre Meisterwerke – zwei waren sogar mit einem „Oscar“ prämiert worden.
Breit gefächerte Themen erwarteten den Zuschauer: Verfolgungsjagden, romantische Liebesbeziehungen, aber auch die Diskriminierung von Menschen waren thematische Schwerpunkte.
Uns beeindruckte vor allem der Kurzfilm von Jochen Alexander Freydank. Obwohl der Titel „Spielzeugland“ eigentlich nach einem kitschigen Kinderfilm klingt, thematisiert dieser Film die schwere Zeit im Dritten Reich. Er handelt von einem Jungen, dessen jüdischer Freund mit seiner Familie ins Konzentrationslager gebracht werden soll. Seine Mutter erzählt ihrem Sohn jedoch, dass sein Blutsbruder ins Spielzeugland reisen wird – an einen Ort, nach dem sich der kleine Junge daraufhin sehnt, und deshalb von zuhause verschwindet, um seinen Kumpel zu begleiten. Am nächsten Morgen beginnt eine spannende Suchaktion, die mit einer überraschenden Wende beendet wird.
Da dieser Kurzfilm der letzte war, gingen wir alle ziemlich nachdenklich zum Bahnhof und fuhren dann wieder nach Coburg zurück.

Der Besuch der Kurzfilmtage hat sich in unseren Augen sehr gelohnt und wir konnten viele Inspirationen für unsere zukünftigen Projekte sammeln. Vielen Dank an Frau Geus und Herrn Roth für dieses Erlebnis.

Amelie Fenske Q11

zurück