Musik am Musischen Gymnasium

Das Musische Gymnasium bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre künstlerischen, literarischen oder musikalischen Begabungen weiter auszubilden und zu vertiefen. Das Fach Musik besitzt daher einen sehr hohen Stellenwert. Es zählt, wie zum Beispiel Mathematik oder Englisch zu den sogenannten Kernfächern. Demzufolge ist dieses Fach am musischen Gymnasium auch breiter aufgestellt. Neben dem zweistündigen Klassenunterricht erlernen die Schüler in einer dritten Stunde verpflichtend ein Instrument. Musiktheorie und Musikausübung stehen so gleichwertig nebeneinander und bilden letztlich zu gleichen Teilen die abschließende Gesamtnote. Einen dritten Pfeiler bildet das Musizieren im Ensemble. So wird von jedem Schüler (ab der 6. Jgst.) erwartet, in einem der Vokal- bzw. Instrumentalensembles der Schule mitzuwirken, in Gemeinschaft das Erlernte einzubringen und in Konzerten und anderen musikalischen Projekten umzusetzen.

Besondere Bedeutung erhält das Fach Musik in der Oberstufe. Jeder Schüler ist grundsätzlich verpflichtet, eines der beiden je zweistündigen Fächer Kunst oder Musik über vier Halbjahre zu belegen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Musik entweder als Kolloquiumsfach zu wählen oder in Musik eine schriftlich-praktische Abiturprüfung abzulegen. Wissenschaftspropädeutische Seminare, praktische Projekt-Seminare sowie Zusatzangebote wie Instrumental-/Vokalensembles runden das Angebot in der Qualifikationsphase ab.
In allen Jahrgangsstufen werden Theater- und Konzertbesuche in den Unterricht einbezogen. Die Stadt Coburg bietet mit ihrem reichhaltigen kulturellen Angebot beste Voraussetzungen hierfür.

Instrumentalunterricht

Da der Instrumentalunterricht für Schüler des Musischen Gymnasiums verpflichtend ist, bietet das Albertinum kostenfreien Unterricht für alle Instrumente des klassischen Orchesters (Streichinstrumente, Blasinstrumente, Schlaginstrumente, Gitarre), Klavier und Orgel an. Der Unterricht erfolgt durch qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte.

Weitere Instrumente wie zum Beispiel Harfe können von der Schulleitung zugelassen werden. Allerdings besteht in diesen Fällen kein Anspruch auf Kostenfreiheit. Dieser Unterricht wird von externen Lehrkräften abgehalten.
Jedem Schüler sollte für den Instrumentalunterricht und das häusliche Üben ein geeignetes, qualitativ befriedigendes Instrument zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass Billiginstrumente, wie sie beispielsweise von Supermarktketten angeboten werden, in der Regel nicht genügen. Auch sind Keyboards kein Ersatz für ein Klavier. Instrumente unzureichender Qualität erschweren einen effektiven Unterricht beträchtlich und lassen die Freude am Spielen kaum aufkommen.
In begrenztem Umfang besteht am Albertinum auch die Möglichkeit, über einen Zeitraum von zwei Jahren Instrumente gegen eine geringe Gebühr auszuleihen.

Ensembles am Gymnasium Albertinum

• Musiktheater (Schauspiel und Chor), (6. – 7. Jahrgangsstufe)
• Großer Chor (8. – 12. Jahrgangsstufe)
• Vokalensemble (11. – 12. Jahrgangsstufe)
• Theatergruppen (8. – 10. Jahrgangsstufe)
• Theater-Kurs (11. Jahrgangsstufe)
• Vororchester (ab 6. Jahrgangsstufe)
• Sinfonieorchester
• Collegium Albertinum
• Albert‘s Jazzcombo I und II
• Sinfonisches Blasorchester
• Klarinettenensemble
• Saxophonensemble
• Gitarrenensemble

• Unterstufenchor
• Mittelstufenchor

Darüber hinaus musizieren viele Schüler unter Leitung der jeweiligen InstrumentallehrerInnen in Kammerensembles (Streichquartett, Bläserquartett, Trios, Percussion Ensembles u.a.).
Durch die intensive Arbeit in den Ensembles und Musikgruppen werden die Schüler mit Musik aller Epochen und Stilrichtungen vertraut und erleben diese Musik gleichsam aus ihrer Mitte heraus hautnah.

Konzerte während des Schuljahres

• Weihnachtskonzert in St. Moriz
• Vorweihnachtliches Konzert in Heilig Kreuz (u.a. Sinfonisches Blasorchester)
• Umrahmung der W-Seminarpräsentationen
• Konzerte der Instrumentalklassen (sog. „Montagskonzerte“)
• Serenade

Kunst

Innerhalb des musischen Fächerkanons erhält auch das Fach Kunst eine besondere Bedeutung. Über alle Jahrgangsstufen bietet die musische Ausrichtung mit den zwei Wochenstunden – insbesondere in der Mittelstufe – eine Vertiefungsmöglichkeit in Praxis und Theorie; der Lehrplan ist für diese Klassen entsprechend erweitert. Seminar- und Kurssysteme der Oberstufe gleichen jedoch allen anderen gymnasialen Zweigen.

Angesichts der neuen Medien, die mit einer Flut von Bildern aufwarten, muss der Kunsterziehung eine umso wichtigere Rolle beigemessen werden. Neben der Auseinandersetzung mit ästhetischen Phänomenen, fördert sie die Medienkompetenz durch kritische Betrachtung von Medienlandschaften und verschafft Einsicht in Mechanismen der Beeinflusssung durch Medien. In Zeiten von Fake News, gibt es auch genügend Beispiele für Bilder, die lügen.

Die Auseinandersetzung mit Kulturen und Werken einzelner Künstler aus verschiedenen Epochen trägt nicht nur zur Allgemeinbildung bei, sondern führt zu einem vertieften Verständnis für unterschiedliche bildnerische Medien und Weltbilder.

Die Schüler lernen nicht nur den Umgang mit visuellen Eindrücken, sondern auch die Produktion von Bildwelten. Neben dem Erlernen handwerklicher und werktechnischer Methoden fördert dieses Fach Disziplin und Ausdauer im Verfolgen von Zielen, gleichzeitig schafft es Raum für ein offenes Experimentierfeld ohne Angst vor Fehlern, wo erworbenes Wissen erprobt und der eigenen Phantasie freien Lauf gelassen werden kann. Zudem werden sinnliche Eindrücke durch Sprache ausgedrückt: Diese fächerübergreifende Fähigkeit fördert das Vermögen nicht nur eigene Gestaltungsprozesse zu reflektieren, sondern auch Kunstwerke verschiedener Stilrichtungen zu analysieren und zu interpretieren.

Diese vielfältigen Aufgaben dienen der Persönlichkeitsentwicklung und sollen dem Schüler durch ein bewusstes „Zeichen-Setzen“ befähigen, in einen Dialog mit der Umwelt zu treten.

Denn nur ein mündiger Bürger begreift die Welt als ein komplexes Gefüge, das nicht einfache und wenige Antworten bereitstellt. Im Gegenteil – um hier meine Deutschlehrerin zu zitieren: „Wenn ihr das Gymnasium verlasst und nach dem Abitur mehr Fragen als vorher habt, habe ich meinen Job gut gemacht.“ Darin drückt sie mit einfachen Worten einen umfassenden Bildungsgedanken aus, der u.a. die Neugier als ein lebenslanges Infragestellen von eindeutigen Vereinfachungen und somit auch den fragwürdigen Begriff der „Normalität“ als wichtig erachtet.

Kunst braucht das Unnormale.

Oder um es mit Vincent van Goghs Worten auszudrücken: „Die Normalität ist eine gepflasterte Straße, man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr.“

OStRin Eismann

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